Heute hatte ich Zeit, den Artikel «Veganismus: Verschärfte Welt» von Bernd Ulrich aus dem ZEITmagazin vom 30. Juli 2022 zu lesen. Scharfsinnig analysiert der Autor das aktuelle Zeitgeschehen aus Sicht eines Veganers. Wenn du den Artikel lesen möchtest, sende ich ihn dir gern per E-Mail zu.
Ulrichs Text kreist um die Frage, wie wir damit umgehen, dass sich die ökologischen, klimatischen und gesellschaftlichen Krisen nur so vor uns auftürmen. Er sieht zwei Richtungen, in die unsere Reaktionen gehen können:
«[E]ntweder man ändert sein Leben, übersteigt den eigenen Rahmen, investiert relevante Teile seiner Zeit oder auch seines Renommees in den Einsatz gegen die Krisen, vor allem die des Klimas (…) – oder man stolpert immer tiefer in die Verdrängung, die Zerstreuung und die Illusion, in ein (…) Nichtwahrhabenwollen, ins Alles-halb-so-wild.»
Im Grunde stelle sich uns eine existenzialistische Frage: «Wer will ich sein?» Was will ich meinen (Enkel-)Kindern über mich erzählen, wenn sie mich eines Tages fragen: «Was hast du eigentlich in den Zwanzigerjahren gemacht, als noch etwas zu retten war?»
«Wer will ich sein in dieser Welt, die drauf und dran ist, sich zu ruinieren? Will ich jemand sein, (…) der an seinen Gewohnheiten mehr hängt als an seinen Kindern? Jemand, der in ständigem und steigendem Widerspruch zu seinen Werten lebt? – Oder einer und eine, die sich so verhalten, als könnten sie zu einer Wende etwas beitragen, und zwar unabhängig davon, ob diese Wende auch wirklich geschieht.
Der letzte Punkt ist entscheidend (…): sich innerlich unabhängig zu machen vom Erfolg, den man gleichwohl mit aller, jedenfalls mit einiger Kraft anstrebt.»
Also los geht’s: Halte dich nicht an der Frage auf, was du ausrichten kannst. Verändere einfach dein Leben. Schritt für Schritt. Wende dich allem zu, was konstruktiv und zukunftsfähig ist. Achte alles Lebendige. Löse dich von deinem Zynismus. Und halte so häufig wie möglich inne, denn in der Stille fühlst du am besten, was es jetzt braucht.
