Vom Sinn des Menschseins

Ja, warum nicht mit der grössten aller Fragen einsteigen: Wozu sind wir eigentlich auf diesem Planeten?

Bei den meisten Lebewesen finden wir es ja ganz normal, nach ihrer Funktion in der Natur zu fragen. Pilze sind da, um zu zersetzen. Pflanzen, um Sauerstoff zu produzieren. Tiere liefern Fleisch und Dünger. Aber bei uns selbst gehen wir scheinbar davon aus, dass wir zum Selbstzweck existieren. Wir haben unseren Platz in den Ökosystemen vergessen.

Dabei haben wir vor nicht allzu langer Zeit Wesentliches zur biologischen Vielfalt beigetragen. Wir haben dunkle und eintönige Wälder gelichtet, Gärten, Weiden und Weiher angelegt und damit neue Lebensräume für unzählige Pflanzen- und Tierarten geschaffen und erschlossen. Da wo indigene Menschen bis heute Nahrungsmittel und Rohstoffe nach ursprünglichen Methoden kultivieren, ist die Biodiversität höher als an menschenverlassenen Orten.

Heute neigen wir ja dazu zu denken: Wer auch immer den Menschen erfunden hat, es war eine schlechte Idee. Aber wir können die Idee durchaus noch retten, indem wir uns nämlich als ein Lebewesen verstehen, dessen Aufgabe es ist, einen Reichtum an Arten zu ermöglichen und zu erhalten.

Aus unserer Sicht ist der Weichkäfer ein guter Insekten- und Schneckenfresser. Was denkt er wohl, wozu wir Menschen gut sind?